Hören wir uns diesen Begriff an, fragen wir uns zu Recht,
welche Bedeutung sich dahinter verbirgt. Nehmen wir dieses Wort auseinander,
fallen uns die Worte „Persönlichkeit“ und „Psychologie“ ins Auge. Ist es also
die Psychologie der Persönlichkeit? Oder die Persönlichkeit der Psychologie?
Letztere würde allerdings voraussetzen, dass Psychologie eine eigene Identität
hat, gar ein Lebewesen ist. Das ist natürlich absurd. Aber was genau ist nun
Persönlichkeitspsychologie?
Einer allgemeingültigen Definition nach beschreibt die
Persönlichkeitspsychologie – oder auch differentielle Psychologie, als die
Wissenschaft über das Erleben und Verhalten eines Individuums. Und genau hier
haben wir auch die Abgrenzung zur Sozialpsychologie, welche sich im Allgemeinen
mit der Gruppe, bzw. dem Individuum in einer Gruppe auseinandersetzt.
Soweit so gut. Aber was macht die Persönlichkeit eines
Individuums aus? Nehmen wir hierzu mal das Individuum Mensch. Ein Mensch hat
also eine Persönlichkeit. Wobei die Persönlichkeit sehr viele Fassetten
beherbergt. Persönlichkeitsmerkmale können beispielsweise Eigenschaften sein,
die uns von anderen Menschen unterscheiden. Jeder von uns hat gewisse Merkmale,
die uns einzigartig machen. Deswegen passte der Begriff des Individuums sehr
gut. Mit diesen Merkmalen treten wir in der Umwelt auf. Dieses Auftreten hat
dabei auf andere Menschen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Halt Stopp!
Hier gehen wir wieder in den Bereich der Sozialpsychologie. Puh, also gerade
noch so die Kurve gekriegt. Diese Merkmale zeigen wir aber nicht ständig. In
einigen Situationen können sie auftreten, und wiederrum in anderen Lagen
verborgen bleiben. Wobei wir hier beim Verhalten wären. Wenn wir also in
gewissen Situationen gelassen reagieren können, beispielsweise beim Lesen eines
Buches, so muss diese Gelassenheit beim Autofahren im Stadtverkehr zu
besonderen Stoßzeiten nicht unbedingt auch einen Ausdruck finden. Wir können
also sagen, dass wir in verschiedenen Situationen uns auf differente Weise
verhalten. Wir haben sozusagen eine multiple Persönlichkeit. Was sich im
Normalfall wie eine Krankheit anhört, ist im Normalfall aber eben völlig
normal. Die Kunst dabei liegt darin, diese Verhaltensweisen zu erkennen, um ein
nicht erwünschtes Verhalten entgegen steuern zu können.
Hier wären wir allerdings beim Thema Selbstreflexion. Hast
Du dir schon einmal Gedanken über dein Selbst gemacht? Dann hast Du dich
vielleicht dabei ertappt, wie Du dich darüber geärgert hast, dass Du in einer
bestimmten Situation nicht das von Dir gewünschte Verhalten gezeigt hast. Das ist aber nicht schlimm. Denn ein Großteil unserer Verhaltensweisen
aktiviert sich unbewusst. Steuerbar sind sie nur begrenzt. Zum Glück, könnte
man meinen. Denn wir Menschen wären wahrscheinlich nicht mehr individuell, wenn
wir uns in jeder Lage wie gewünscht verhalten würden, quasi wie uns unsere „Vorbilder“
suggerieren, wie wir uns zu verhalten haben. Und das wäre langweilig, oder?
In diesem Sinne, seien Sie eine multiple Persönlichkeit!