Samstag, 22. Dezember 2012

Der Untergang vom Weltuntergang

Noch nie habe ich einen so großen Weltuntergangs - Hype erlebt wie diesen. Wenn das die Maya geahnt hätten, was sie da auslösen. Sei es drum. Ich hoffe jedenfalls, das niemand von den Lesern hier an diesen prophezeiten Untergang geglaubt hat. Aber wie ist es mit denen, die wirklich davon überzeugt waren? Wie gehen die damit um? Denn offensichtlich ist uns das erspart geblieben. Dieser Untergang.
Hierfür hat unser Gehirn einen durchaus effektiven Mechanismus entwickelt, den Leon Festinger (1957) in der 'Cognitive Dissonance Theory' beschreibt. Diese sogenannten kognitiven Dissonanzen sind widersprüchliche Gedankengänge, die in uns eine Art 'Störgefühl' erzeugen. Sie treten auf, wenn unsere Überzeugungen nicht mit den Ereignissen unserer Umwelt übereinstimmen. Das heißt allerdings nicht automatisch, dass wir unsere ursprünglichen Gedanken verwerfen, denn wir Menschen sind unglaublich gut darin, uns unsere Umwelt so zu gestalten, wie wir es für richtig halten. Dabei handeln wir auch nicht immer rational.
So viel zur Theorie. Jetzt wird es konkret. Was bedeutet das in unserem Fall? Jemand, der fest daran geglaubt hat, wird sich nach dieser Theorie also erklären müssen, warum dieses Ereignis doch nicht eingetreten ist. Der Focus Online Artikel nennt ein paar sehr unterhaltsame Erklärungsversuche der Esoteriker. Der Artikel stellt auch sehr gut dar, dass diese Erklärungsansätze alles andere als rational sind. Das naheliegendste Model sagt beispielsweise, dass die Prophezeiung zwar eintreffen wird, jedoch der genaue Zeitpunkt falsch interpretiert wurde. Das funktioniert ähnlich wie mit Horoskopen. Diese sind so vage formuliert, dass sie zwangsläufig auf die ein oder andere Person zutreffen muss. Und mit diesem Erklärungsmodell liegen Esoteriker gar nicht mal so verkehrt. Nämlich dann, wenn unserer Sonne der Treibstoff ausgeht und wir im Zuge ihrer Volumen - Vergrößerung sprichwörtlich 'gegrillt' werden. In zirka 5 Milliarden Jahren.
Bis die Erde also tatsächlich untergeht, bleibt uns noch ein bisschen Zeit. 0b wir das auch noch miterleben werden, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Vielen Dank für's Lesen. Für Feedback und weiteren Diskussionsstoff bin ich ich sehr offen. Frohe Weihnachten.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Review nach 5 Wochen Buckingham

Wow, hier ist echt was los. Zumindest betrifft das den Arbeitsaufwand. Zugegeben, in der Stadt ist nicht super viel los. Allerdings habe ich in den letzten 3 Wochen 3 Hausarbeiten von der Evaluierung des Biomedizinischen Modells, Soziale Kognitionen bis zum wissenschaftlichen Bericht eines durchgeführten Free Recall Experiments einreichen müssen. Weitere Hausarbeiten und Themen werden in den nächsten Wochen folgen. Über Langeweile kann ich mich hier also nicht beklagen. Wie auch immer. Mir gefällt die Art, wie hier Studium definiert wird. Wie ich finde, steht das im absoluten Kontrast zu meinen bisherigen Erfahrungen als Student.
Die Parties kommen natürlich auch nicht zu kurz. Um Mottoparties sind die Engländer nicht verlegen. Auch wenn sie noch so sinnfrei sind (oder ich bin dafür nicht geboren). Aber das Programm ist hier sehr vielfältig. Über Vorträge von angehenden Absolventen, Interviews mit etablierten Wissenschaftlern, von Studenten organisierte Konzerte ist eigentlich so ziemlich alles dabei. Dafür gibt es auf jeden Fall einen Daumen hoch!

Cheers!

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Introduction to England


Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als ich mein Studium an der International School of Management begann. In der Einführungswoche wurden wir 5 Tage lang mit Informationen zugeschüttet, bis keiner mehr wusste, wo vorne und hinten ist. Hier ist es ähnlich, nur stellen wir uns vor, wir reduzieren eine Woche auf ca. 1,5h. Der Informationsgehalt ist dabei nicht unbedingt geringer. Jedenfalls wird sich hier viel Mühe gegeben die Freshmens willkommen zu heißen.
In der Zwischenzeit habe ich mir eine Unterkunft direkt am Campus besorgt. Die Wohnungssuche gestaltet sich in so einem Ort doch schwieriger als gedacht. Eine vollkommen möblierte Wohnung für unter einem halben Jahr zu bekommen ist quasi unmöglich. Zumindest nicht innerhalb einer Woche. Das Zimmer ist sogar ganz okay. Zumindest für meine Ansprüche vollkommen ausreichend. Ein paar Dinge wie Teller, Besteck und Töpfe mussten zwar hinzugekauft werden, aber auf dem Wochenmarkt kann sich jeder damit zu einem vernünftigen Preis sehr gut ausstatten. Das Leben an sich ist hier zumal schon durch die höhere Mehrwertsteuer relativ kostspielig. Aber wer frisch einkauft und gut vorausplant, kann sich hier mit sehr gutem Essen versorgen. An das Flair in den Pubs könnte ich mich sogar gewöhnen, da kann sich Deutschland meiner Meinung nach noch eine Scheibe an Lockerheit abschneiden.
Organisationstalente sind zwar an vielen Orten gewünscht, aber ein bisschen mehr Menschlichkeit, auch wenn das mit etwas Chaos verbunden ist, ist mir dann doch lieber.
Cheers!

Mittwoch, 26. September 2012

Erste Eindrücke

Hallo,

wie in meinem engen Bekanntenkreis schon bekannt, befinde ich mich momentan in Buckingham in England und absolviere dort mein Auslandssemester.

Am Montag morgen um 3 machte ich mich also auf dem Weg nach Calais um die Fähre rechtzeitig zu bekommen. Hier fühlte ich mich schon wie ein kleiner Abenteurer, der sich auf den Weg auf die Insel macht um eine neue Welt zu entdecken. Mein Auto ist vollgepackt mit Klamotten und Utensilien, um die ersten Wochen problemlos überstehen zu können. Das Abenteuer ging weiter, als ich durch den stärksten Regen, den ich bis dato gesehen hatte, in Richtung Norden durchquerte. Später wurde mir bewusst, als ich die Nachrichten verfolgte, wie schwer dieser Wolkenbruch ausgefallen war.

Ich hätte nicht erwartet, dass mir das Fahren im Linksverkehr so leicht fällt. Echtes Englisches Feeling also. Linksverkehr und Regen ... und Kreisverkehre. Zumindest hier in Milton Keynes. Ich schätze in den letzten Tagen habe ich so viele Kreisverkehre durchquert, wie in meiner gesamten Karriere als Autofahrer noch nicht. Im Ernst, Milton Keynes ist voll davon. Ich habe gefühlte 100 mal mein Navigationsgerät auspacken müssen, um zurück zur Jugendherberge zu finden, weil jede Straße gleich aussieht. Danke Gott, das es diese Dinger gibt, und dabei bin ich sowas von absolut un-religiös. Who cares. Wenn das so weiter geht brauche ich bald auf der linken Seite neue Reifen...

Buckingham ist mir um einiges sympathischer. Ich mag diese kleinen Städtchen mit Charakter. Hier könnte ich mich wohlfühlen. Morgen beginnt der erste Tag an der Uni, ich bin gespannt was mich dort erwartet, dann gibt es auch wieder ein Update.

Cheers.