Dies sind die Gedankennotizen eines Studenten der Wirtschaftspsychologie. Unabhängig, ehrlich und nicht fehlerfrei.
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Donnerstag, 3. November 2011
Besitzt Du kulturelle Intelligenz?
Freitag, 7. Oktober 2011
Hast Du auch eine multiple Persönlichkeit?
Sonntag, 11. September 2011
Kurze Pause
Bis zum nächsten Eintrag!
Dienstag, 30. August 2011
Wie auch der Student seine Ziele erreicht
Oftmals wird jedes neue Jahr dazu missbraucht, solch' guten Vorsätze zu formulieren. Mit miserablem Erfolg. Schon nach Wochen stellt sich das Vorhaben ein, endlich mal mehr Sport zu treiben, oder mit dem Rauchen aufzuhören. Zugegeben, das sind Ziele, die sehr Allgemein gefasst sind. Und trotzdem stellen wir uns jedes Jahr solchen Herausforderungen. Und seien wir mal ehrlich, es gibt doch nicht demotivierendes, als sich Ziele zu setzen, die ersten viel zu hoch gestochen sind und zweitens nicht klar genug definiert sind. Denn nur wenn man seine Ziele klar vor Augen hat, ist man auch gewillt, diese zu erreichen.
Viele machen neben der viel zu allgemeinen Formulierung noch den Fehler, die Ziele in viel zu weiter Ferne rücken zu lassen. Wer schon einmal was vom Goal-Gradient-Effekt gehört hat, der weiß, was ich meine. Dies ist ein Alltagsphänomen, welchem wir immer wieder ausgesetzt sind. Denn je mehr wir uns einem Ziel nähern, desto mehr strengen wir uns an. Sollte es also nicht so sein, dass wir uns besser kleinere Ziele setzen, damit wir sie auch wirklich umsetzen? Natürlich sollten diese Ziele nicht zu anspruchslos sein, da sonst der Reiz des Erreichens verloren geht. Deswegen hielt ich auch das Vorhaben, täglich eine bestimmte Wortzahl über meinen Gedankenfluss zu verfassen, für durchaus machbar und trotzdem leistungsbezogen.
Und jetzt seid Ihr dran! Mit welchen Zielen motiviert Ihr euch?
Kleiner Lesetipp: Wer sich über den alltäglichen Wahnsinn und weiteren psychologischen Phänomenen in unserer Umwelt informieren möchte, dem kann ich das Buch "Ich denke, also spinn ich" von Daniel Rettig & Jochen Mai empfehlen.
750words
Sonntag, 21. August 2011
Der Druck von außen
Mittwoch, 17. August 2011
Mediation, nicht Meditation!
Diese Phase ist unter anderem sehr wichtig, um die Grenzen aufzuzeigen, in dem sich alle Beteiligten bewegen sollen. Es werden Gesprächsregeln festgelegt, Verhaltensweisen definiert und das wichtigste in dem Punkt, eine Vertraulichkeit mit den Mediatoren hergestellt.
Hier sollen die Medianten ihre Position offen legen und aus ihrer Sicht darstellen. Das Mediationsteam versucht derweil die wichtigsten Themen herauszustellen und fasst diese zusammen. Das soll die Erfassung von Themenschwerpunkten erleichtern und ermöglicht das strukturierte Arbeiten.
Nach dem die Konfliktparteien ihre Sicht der Dinge offen gelegt haben, sollen hier ihre Interessen und Bedürfnisse geklärt werden. Nehmen wir als Beispielmodell die 4 Seiten der Nachricht von Schulz von Thun, so stellt jede Nachricht die Information, Beziehung, Apelle & Selbstoffenbarung des Senders dar. Das hier und dort Konflikte entstehen, hat damit zu tun, dass eins oder mehrere Kanäle nicht vom Empfänger verstanden wurden, oder nur unzureichend genau vom Sender dargestellt wurden. Hier sollen die Parteien für diese Kommunikationskanäle sensibilisiert werden.
Stellen wir nun sowohl die Positionen, als auch die Erwartungen der Parteien gegenüber, ist es uns nun möglich, nach einer Lösung zu suchen. Diese beruht meist wohl auf einen Kompromiss. Jede Partei will natürlich ihre eigenen Interessen durchsetzen. Soll es aber zu einer Einigung kommen, müssen sich die Parteien auf einen Kompromiss einigen. Im Idealfall treffen sie sich hier in der Mitte. Als Werkzeug steht beispielweise das Brainstorming zur Verfügung. Wichtig dabei ist, dass alle Vorschläge zunächst unbewertet bleiben und kommentarlos notiert werden.
Aus der Fülle an Vorschlägen bewerten die Medianten nun diese, welche ihren Interessen am meisten zusagen. Aus den am besten bewerteten Vorschlägen sollen nun von allen Parteien diejenigen herausgesucht werden, welche für die konkrete Lösung des Problems hilfreich sind und die Interessen beider Parteien decken.
Sind die Lösungsvorschläge herausgearbeitet worden, fasst das Mediationsteam diese nun zusammen und prüft sie nach der Umsetzbarkeit. Gegebenenfalls müssen hier und da noch ein paar Anpassungen und Neuverhandlungen gemacht werden. Gemessen wird die Umsetzbarkeit an der „SMART“-Formel: spezifisch-messbar-ausführbar-realistisch-terminiert. Diese werden dann schriftlich verfasst und von den Parteien unterzeichnet.
Ob die Durchführung so gelingt, wie beschrieben, kann ich aus eigener Erfahrung leider nicht schildern. Zunächst müssen wir das nun einmal so hinnehmen. Vielleicht hat schon wer Erfahrungen diesbezüglich gemacht und möchte diese hier schildern. Meiner Meinung nach stehe ich dem im Grunde sehr positiv gegenüber, da vor allem erst die Seiten der Parteien herausgestellt werden. Dann, und das ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt, wird der anderen Partei gezeigt, was mit dem Handeln und Kommunizieren erreicht werden sollte. Spätestens hier sollte den Parteien klar werden, dass der andere völlig missverstanden wurde. (Stichwort: Beziehung & Apelle der Nachricht). Ich kann erzählen so viel ich will. Solange mein Gegenüber nicht versteht, was ich von ihm will, kann ich noch so viel erzählen. Und wenn meine Laute im schlimmsten Falle noch falsch verstanden werden, ist der Konflikt vorprogrammiert.
Dazu braucht man sich eigentlich nur den Ausgang eines solchen Prozesses anschauen. Beim Gerichtsprozess wird fast schon willkürlich entschieden, wer Recht hat und wer im Unrecht ist. Dass dabei eine Partei gewinnt und die andere verliert ist absehbar. Wohin gegen beim Mediationsprozess die Ziele und Interessen beider Parteien berücksichtigt werden sollen. Noch dazu sind es die Parteien, die den Weg des Kompromisses einschlagen. Das heißt es kommt nur zu einer Einigung, wenn alle Parteien sich gleichwohl behandelt fühlen. Noch dazu verspricht dieser Weg auch eine schnellere Lösung des Konfliktes, während ein Gerichtsprozess sich über Wochen, Monate hinausziehen kann, bevor es zu einem Urteil kommt. Die Beilegung des Konfliktes beim Mediationsprozess ist zudem nachhaltig orientiert. Wenn ich mit der Konfliktpartei auseinander gehe, haben wir in der Regel einen Kompromiss gefunden, der uns beide zufrieden stellt. Beim Gerichtsurteil wird dies wohl kaum möglich sein. Womöglich werde ich mit der anderen Partei nie wieder freiwillig ein Wort wechseln.
Quelle: Weckert, Al; Oboth, Monika (2011): Mediation für Dummies ; [Konflikte wirkungsvoll klären]. 1. Aufl. Weinheim: Wiley-VCH (… für Dummies).
Mittwoch, 10. August 2011
Wie sich Prophezeiungen von selbst erfüllen
Mittwoch, 3. August 2011
"Man kann nicht nicht kommunizieren"
Weitere Quelle: Auhagen, Ann Elisabeth; Bierhoff, Hans-Werner (2003): Angewandte Sozialpsychologie. Das Praxishandbuch. 1. Aufl. Weinheim: Beltz PVU.
Mittwoch, 27. Juli 2011
Der Hal(l)o-Effekt
Neue Seite: Literaturverzeichnis
Dienstag, 26. Juli 2011
Wie unsere Wahrnehmung unser Handeln bestimmt
Donnerstag, 21. Juli 2011
Fachchinesisch: Low-context vs. High-context-culture & monochron vs. polychron
Mittwoch, 20. Juli 2011
Fehlt der Antrieb? 10 Dinge die trotzdem getan werden können.
- Bett machen
- Blumen gießen
- ein Buch lesen >= 2 Seiten
- Gassi mit dem Hund gehen
- Kleidung sortieren
- Papier sortieren
- Liegestütze machen
- Sit-Ups
- Staub wischen/saugen
- eine Flasche Wasser trinken
- der Bonus: lächeln :)
Montag, 18. Juli 2011
Arbeiten, um zu leben? Oder Leben, um zu arbeiten?
Kulturelle Faktoren in der internationalen Geschäftsentwicklung von Sebastian Vieregg
Transkulturelles Portal: http://www.transkulturelles-portal.com/index.php/5/52
Montag, 11. Juli 2011
Weg mit den Vorurteilen!
Freitag, 8. Juli 2011
The world map of useless stereotypes
Mittwoch, 6. Juli 2011
Entstehung von Vorurteilen
Jeder kennt sie, jeder war schon einmal mit ihnen konfrontiert. Sei es nur, dass schon mal über ein Vorurteil nachgedacht wurde. Vielleicht ist Dir auch schon eins rausgerutscht, ohne dass Du es wolltest?
In uns allen stecken Vorurteile. Das klingt zunächst einmal negativ. Das ist aber nur menschlich. Vorurteile sind Assoziationen über gewisse Personengruppen, ohne etwas Genaueres über einer bestimmten Person in dieser Gruppe zu wissen. Löst dieses vermeintliche Wissen ins uns eine Emotion aus, so sind wir bei Vorurteilen. Doch wie entstehen überhaupt Vorurteile? Diese Assoziationen werden in unserer Gesellschaft von mehreren Personen geteilt. So könnte zum Beispiel das Vorurteil lauten, „alte Menschen sind vergesslich und tollpatschig“. Um gegen solche Assoziationen anzukämpfen alte Menschen = vergesslich & tollpatschig müssten wir uns aus unseren gesellschaftlichen Strukturen lösen. Dies gestaltet sich allerdings nicht immer einfach. Denn das würde bedeuten, wir grenzen uns selbst aus einem Kreis aus, dem wir angehören wollen. Um diese Vorurteile abzuschaffen, muss die gesamte Gruppe polarisiert werden und das kann sich sehr schwierig gestalten. Denn Untersuchungen aus anderen Kulturen belegen, dass diese Vorurteile nicht in jeder Kultur gleich sind. So herrscht in China die Assoziation „alte Menschen = klug & weise“ und tatsächlich lassen sich Unterschiede älterer Menschen in Bezug auf ihrer Gedächtnisleistung in der asiatischen und der westlichen Kultur feststellen. Dies hängt damit zusammen, dass die Menschen, geprägt durch solche Vorurteile anders in ihrer Kultur agieren und daraus resultiert, dass ältere Menschen in der westlichen Kultur ihre Gedächtnisfunktion selbstständig zurückschrauben, da dieses Vorurteil wie eine sich selbsterfüllende Prophezeiung ist.
Der Nutzen von Vorurteilen
Als nächstes stellt sich doch die Frage, was bringen uns diese Vorurteile? Allerdings habe ich noch nicht einmal die Frage beantwortet, wie Vorurteile entstehen. Aber hätte ich die Frage schon im ersten Absatz beantwortet, worin bestünde dann die Motivation, den kompletten Artikel zu lesen? Zurück zum Thema.
Wir Menschen leben und identifizieren uns mit Vorurteilen, weil wir uns dadurch kennzeichnen und individualisieren, in dem wir klar machen, was wir mögen und was wir nicht mögen. Vorurteile dienen uns als Abkürzungen, Interpretationshilfen, Entscheidungs- und Verhaltenshilfen und vor allem helfen sie uns, schnell zu reagieren, wenn wir gestresst sind. In solchen Situationen ist es oft wichtig, schnell Entscheidungen treffen zu können. Darum bilden wir uns Vorurteile
Die Grundsatzüberlegung
Woraus bestehen Vorurteile? Wie wir bereits wissen, sind Vorurteile, geschaffen durch Wissen über bestimmte Personengruppen, die wir eigentlich nicht genau kennen. Dieses Wissen, sind Assoziationen über Gruppen, entstanden durch das erworbene Wissen über diese. Denn Wissen basiert auf Erfahrungen, die unsere Gesellschaft über die Jahrhunderte hinweg geprägt haben. Und warum sind Vorurteile meist negativ behaftet? Na ganz einfach. Wen interessiert schon die Nachricht: „Unserer Kanzlerin geht es heute gut.“? So ziemlich niemanden. Anders sieht es schon mit der Schlagzeile aus: „Die Kanzlerin ist ihrer Linie schon wieder nicht treu geblieben, und hat in Frankreich den Griechenlandhilfen zugestimmt.“? Negative Informationen bleiben uns einfach besser im Gedächtnis. Wie vielleicht schon erahnt werden kann, entstehen die meisten Vorurteile durch die Medien, wie hier zum Beispiel: Merkel = nachgiebig, oder noch bedeutender Politiker = nicht Meinungsfest. Schon haben wir eine Assoziation geschaffen, über Politiker, die nicht auf ihrer Meinung beharren und ihre Segel immer nur nach dem Wind richten.
Die erste Voraussetzung für ein Vorurteil ist also geschaffen. Gehen wir zurück und denken einmal darüber nach, was wir uns am leichtesten merken können. Wichtig ist also, dass wir uns bestimmte Gedanken leicht merken können. Welche Dinge sind das? An ein Plakat, welches entlang einer Straße, die wir passieren, dreißigmal aufgehängt wurde, werden wir uns später mit hoher Wahrscheinlichkeit daran erinnern können. Wie zum Beispiel das Vorurteil, dass Frauen nicht einparken können. So oft haben wir schon davon gehört, dass wir mit Frau + Auto gleich die These assoziieren, dass dieses Geschlecht nicht gut einparken kann.
Aber wie verhält es sich mit Flugzeugabstürzen? Warum glauben Menschen, oder anders formuliert, warum haben Menschen dieses Vorurteil, dass Flugzeuge so häufig abstürzen und deshalb ein unsicherer Verkehrsmittel ist? Es besteht also die Assoziation Flugzeug = unsicher. Und das, obwohl statistisch gesehen, Flugzeuge die sichersten Verkehrsmittel auf unserem Planeten sind. Unser Gehirn funktioniert hier wie ein Schwamm. Es nimmt regelrecht alles auf, was es an Reizen zugeflossen bekommt. Allerdings passiert nur ein geringer Anteil dieser Informationen den Gedächtnisfilter und gelangt in unser Langzeitgedächtnis. Wie bereits erwähnt, können das Informationen sein, die uns ständig wieder begegnen. Wie zum Beispiel der Duft einer Person, mit der wir immer wieder in Kontakt sind.
Allerdings bleiben uns auch Informationen im Gedächtnis, wie zum Beispiel ein Flugzeugabsturz, der eigentlich nicht so häufig vorkommen. Und doch haben wir den Eindruck, als würden sie beinahe täglich passieren. Unser Gehirn birgt die Fähigkeit, bestimmte Informationen, die selten vorkommen und mit einem negativen Ereignis in Verbindung stehen, in unserem Gedächtnis abzuspeichern. Dies hat den Vorteil, dass wir uns Gefahrensituationen leichter einprägen, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Früher war diese Funktion überlebenswichtig.
Kommen wir zum Ergebnis
Halten wir also fest und bleiben bei dem Beispiel, Flugzeuge = unsicher. So kommen wir zu dem Schluss, dass Nachrichten in den Medien über Flugzeugabstürze eher selten vorkommen, wir uns jedoch recht gut daran erinnern können. Da die Kombination aus Flugzeuge = relativ selten und der Absturz, als negatives Ereignis sich gut in unserem Assoziationsgedächtnis einbrennen kann, entsteht leicht der Eindruck, oder besser gesagt das Vorurteil, dass Flugzeuge unsichere Verkehrsmittel sind. Zusammenfassend kann man sagen, das häufige Verbindungen von Assoziationen, die eher selten sind, sich gut merken lassen. Dadurch werden diese Assoziationen verstärkt und alle Voraussetzungen für die Entstehung von Vorurteilen sind erfüllt.
Quelle: Kleine Einführung in das SchubladenDenken von Jens Förster
Dienstag, 5. Juli 2011
Wie das Schubladendenken unser Handeln bestimmt
In Bezug auf meinen letzten/ersten Artikel zum Thema Cultural Diversity Management, gehört auch – zugegebenermaßen – das Schubladendenken. Dieses Denken in Schubladen begegnet uns jeden Tag, auch wenn wir uns dem wahrscheinlich nicht sehr bewusst sind. Denn allein schon dieser Satz zeigt das Gesicht von Stereotypen. Anders ausgedrückt. Vorurteile und Stereotypen beeinflussen uns mehr, als uns eigentlich lieb ist.
Vorurteile
Zuerst müssen wir uns klarmachen, was ist eigentlich ein Vorurteil? Was ist ein Stereotyp? Und worin liegt der Unterschied? Das Vorurteile immer negativ behaftet sind, ist umstritten. Denn Vorurteile bewegen sich auf emotionaler Ebene. Genauer gesagt, sind Vorurteile durch Erwartung geprägte Urteile über eine Gruppe, also nicht über eine einzelne Person. Dass Emotionen sowohl negativ als auch positiv sein können, ist – so denke ich – unschwer zu erkennen. Als Beispiel können wir meine persönliche Abneigung gegenüber Faschisten und Antisemiten nehmen. Der Gedanke an solchen Menschen stößt bei mir auf pures Unverständnis. Dass diese Attitüde schon von klein auf in unsere Köpfe eingeprägt wird, lassen wir hier mal außen vor. Aber genau genommen, ist das erst einmal ein Vorurteil. Diese Abneigung findet statt, ohne dass ich etwas genauerer über eine einzelne Person weiß, die sich in diesem Metier bewegt. Es ist letztlich ein negatives Bild über Personen von Gruppen, mit denen ich nichts zu tun haben möchte. Häufig identifizieren wir uns über Dinge die wir mögen und die wir nicht mögen. Anders herum können diese Bilder von Gruppen auch positiv sein. Alte Menschen sind weise ist ein Vorurteil, welches sich nicht negativ einordnen lässt, mir das Schubladendenken aber enorm vereinfacht, ohne etwas Genaueres über eine bestimmte Person in einem hohen Alter zu wissen. Leider musste ich diesbezüglich auch schon andere Erfahrungen machen. Warum sich solche Vorurteile nicht so leicht beseitigen lassen, das klären wir später.
Stereotype
Kommen wir weg von den Vorurteilen zu den Stereotypen. Was ist ein Stereotyp? Stereotype bezeichnen das bloße Wissen über eine Gruppe von Menschen, unabhängig davon, ob dieses „Wissen“ richtig oder falsch ist. Dieses Wissen kann sowohl positive, neutrale oder negative Dinge beinhalten. Allerdings fehlt hier die Emotionskomponente. Mein Wissen darüber, dass Doktoren schlaue Köpfe sind, muss nicht zwingend richtig sein. Aber es lässt mich relativ kalt, ob bestimmte Akademiker mit Doktortitel ein höheres Wissen als alle anderen haben, oder eben nicht. Nehmen wir mal an, dem Stereotyp, dass Frauen nicht einparken können schenke ich keinen Glauben. Damit aus diesem Stereotyp ein Vorurteil wird, müsste ich dieser Aussage jetzt glauben. Diesen Punkt nennt man Stereotypakzeptanz. Halte ich diese Aussage darüber, dass Frauen unfähig sind einzuparken, plötzlich für wahr, würde dies auch eine emotionale Reaktion hervorrufen und demnach zu einem Vorurteil werden. Wahrscheinlich würde es in mir in dem Zeitpunkt, in dem die Frau mit ihrem Smart in einen Bushaltestellenplatz einparken will, ein gewisses Unbehagen auslösen. Ein Stereotyp ist also das Wissen über die Erwartungen gegenüber einer Gruppe, dem ein emotionsloser Gedanken gegenüber steht. Vorurteile dagegen sind emotionale, persönliche negative oder positive Urteile über bestimmte Gruppen.
Welchen Nutzen hat das für uns?
Wie schon bereits erwähnt, dienen Vorurteile der persönlichen Identifizierung. Man möchte sich von anderen Menschen abgrenzen und legt eigene Präferenzen dafür fest. Dazu gehört auch, dass man Zu- bzw. Abneigungen gegen gewisse Gruppen entwickelt, um seiner Persönlichkeit ein Gesicht zu geben.
Stereotype sind dazu da, um gewisse Entscheidungen schneller treffen zu können. Dieser Weg scheint in erster Sicht von Vorteil zu sein. Vor allem in Situationen, in denen schnell entschieden werden muss. Wie aber verhält es sich beispielsweise bei der Personalauswahl? Wenn ich eine Stelle im innerbetrieblichen Rechnungswesen zu besetzen habe, wähle ich zwischen zwei Bewerbern das männliche Wesen, weil in mir der Stereotyp herrschen könnte, dass Männer besser in Mathe sind als Frauen? Obwohl die Frau vielleicht bessere Qualifikationen hat? Da rutscht der Personaler schnell in den Tatbestand der Diskriminierung herein. Für das Image eines Unternehmens kann das verheerende Folgen haben. Dabei muss der Personalchef diese Entscheidung mit dem Hintergrund des Stereotyps nicht einmal bewusst getroffen haben. Vielleicht erschien ihm der männliche Bewerber in dem Moment sympathischer als die Frau, was allerdings auch mit der Assoziation „Männer= besser in Mathe als Frauen“ in Verbindung gebracht werden kann. Vorurteile und Stereotypen aktivieren sich in den meisten Fällen von alleine, ohne dass uns dies wirklich bewusst wird. Allerdings könnte es in dem Fall schon zu einer Fehlentscheidung gekommen sein.
Wie beseitige ich dieses Verhalten?
Grundsätzlich muss man sich erst einmal die Frage stellen, ist das überhaupt möglich? Ja, ist es. Allerdings gestaltet sich das schwieriger als vielleicht vermutet. Beispielsweise lassen sich Vorurteile nur sehr schwer unterdrücken. Wie wir bereits wissen, hängen Vorurteile eng mit Emotionen zusammen. Dass diese nur schwer kontrollierbar sind, weiß man mittlerweile aus der Emotionspsychologie. Das bloße Wissen darüber, dass Spinnen sehr tolle und nützliche Tiere sind, verleitet jemanden, der eine Spinnenphobie hat, auch nicht plötzlich dazu, einer dicken pelzigen Spinne den Rücken zu kraulen. Das ist ein Prozess, der einer langwierigen Desensibilisierung vorausgeht.
Und wie verhält es sich mit Stereotypen? Leider auch nicht anders. Da macht unser Gedächtnis uns einen Strich durch die Rechnung. Denn es funktioniert wie ein assoziativer Speicher. Männer = stark und athletisch, Frauen = kommunikativ und kreativ, sind Assoziationen, die, wenn sie sich einmal in unser Gedächtnis eingebrannt haben, so schnell nicht wieder zu entfernen sind. Dieser ausgeprägten Funktion sollten wir sehr dankbar sein, um gewisse Dinge wie unsere Pin-Nummer zum Beispiel nicht zu vergessen. Oder wenn wir an unsere engsten Freunde denken, fällt uns zu denen meist auch gleich das Geburtsdatum, oder die Straße ein, in der diese Person wohnt.
Irgendwo fällt mir auch gerade der Satz ein: „Je mehr wir versuchen, Stereotype und Vorurteile zu bekämpfen, umso weniger wird es uns gelingen“. Stellt man eine Verknüpfung zu unseren erlernten Emotionen und dem assoziativen Gedächtnis, scheint dieser Satz auch gar nicht so abwegig. Denn je mehr wir über eine Sache nachdenken, umso wahrscheinlicher ist es, dass es durch unseren Gedächtnisfilter hindurchkommt und sich irgendwo einnistet. Das bleibt bis hierhin aber nur Spekulation und Raum für Diskussionen.
Um jetzt wieder einen Bogen zum Diversity Management zu schlagen, gehört das Verringern von Vorurteilen und Stereotypisierungen auch zu den Aufgaben des Personaleres, was wahrlich kein Zuckerschlecken ist. Mein nächstes Ziel wäre demnach herauszustellen, mit welchen Strategien man gegen Vorurteile angehen kann, um aus dem Schubladendenken heraus gefährliche Vorurteile zu eliminieren und das Denken in Schubladen als eine Funktion zu sehen, die uns den Alltag und die Entscheidungsfindung erleichtern soll.
Quelle: Kleine Einführung in das SchubladenDenken von Jens Förster
Montag, 4. Juli 2011
Warum ist Diversität im Unternehmen so wichtig?
Welche Gründe sprechen für eine kulturelle Öffnung?
Auf der einen Seite hört es sich jetzt so an, als könne Diversität ziemlich kompliziert werden. Ist es auch. Auf der anderen Seite beinhaltet das Cultural Diversity Management (CDM) auch viele ökonomische Vorteile. Erfolgreiches CDM ermöglicht dem Unternehmen Fachkräfte aus anderen Regionen unserer Erde zu rekrutieren und schneller zu integrieren als solche, die dem Managementsystem eher skeptisch gegenüber stehen. Natürlich müssen hier erst die Sprach- und Qualifikationsbarrieren überwunden werden. Es ist eben nicht so einfach, Personal mit Migrationshintergrund in Abteilungen einzugliedern, in denen besondere Sprachfertigkeiten besonders wichtig sind. Da eine Medaille aber immer zwei Seiten hat, ist der Kundenkontakt zu „Landsleuten“ besonders sinnvoll. So eignen sich diese Fachkräfte beispielsweise sehr im Export oder bei der Kundenakquise.
Das Verhältnis zu Geschäftspartnern
Und der Kostenfaktor?
Mein Fazit
Hrsg: Manfred Becker, Alina Seidel (Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart)