Dienstag, 5. November 2013

Die Welt des Reduktionismus

Gerade habe ich einen Artikel auf der Webseite huffingtonpost.com über die Vorteile eines Lebens ohne Smartphone gelesen. Die Autorin zählt hier elf Dinge auf, die sie durch den Verlust ihres Smartphones gewonnen hat. Andere treten sogar noch weiter aus der digitalen Welt heraus, indem sie das Internet aus ihrem Leben ausklammern.
Quelle: pixabay.com

Wenn ich von Reduktionismus rede, meine ich nicht die wissenschaftliche Sichtweise, um komplexe Sachverhalte in ihre elementaren Bestandteile zu zerlegen. Ich meine damit die - für mich sehr verführerische Lebensart - Rückkehr in ein einfacheres Leben, weg von Konsum, Technik und Kapitalismus. Es weckt so stark mein Interesse, weil es hier um die wesentlichen Dinge des Lebens geht. Das eigene Leben vorantreiben, als im Leben vorangetrieben zu werden. Selbst bestimmen, was man tun möchte und vor allem wie man es tun möchte.

Als ich mit einem Freund und ein paar mir unbekannten jungen Leuten in einem Restaurant saß, um das gesellschaftliche Leben zu genießen, ist mir etwas besonders übel aufgestoßen. Jeder dieser für mich sehr jungen Leute hatte jederzeit das Smartphone griffbereit. Und nicht nur das, sie ließen sich selbst durch Gespräche nicht davon abhalten, regelmäßig einen Blick auf das Display zu werfen. Ich mein, mein Smartphone ist auch oft dabei, weil es das Leben in vielen Dingen erleichtern kann. Aber ich bin ebenso froh, wenn ich das Ding einfach mal ausgeschaltet lasse und nicht regelmäßig meine E-Mails und Nachrichten checke.

Aus diesem Grund kann ich sehr gut verstehen, warum die Autorin der Huffingtonpost ein viel positiveres Lebensgefühl gewonnen hatte. Versteht mich nicht falsch. Es geht mir nicht darum, die Technik zu verteufeln. Sondern mehr darum, sich bewusst zu werden, dass wir die Technik kontrollieren sollen und nicht umgekehrt. Manchmal macht es sogar richtig Spaß, Leuten auf der Straße nach dem Weg zu fragen oder wo man gut mal was snacken kannn, obwohl man dafür auch eine passende App auf dem Smartphone hat. Es macht durchaus Sinn, sich nicht nur über die Vorteile der voranschreitenden Technik Gedanken zu machen. Das schafft meiner Meinung nach einen schärferen Sinn für das, was einem wirklich wichtig ist. Ein sozialeres miteinander.

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