Freitag, 26. April 2013

Aktuelle vs. klassische Methoden der Konsumentenforschung

Heute fand die erste Vorlesung einer ganzen Reihe zum Thema "Aktuelle Methoden der Konsumentenforschung" statt. Bevor aber ein Blick in das aktuelle Thema geworfen werden kann, ist ein Blick auf die klassischen Methoden unvermeidbar.
Quelle: Pixabay.com

Die Problematik dabei, warum brauchen wir neue Forschungsmethoden? Die Fülle an Messmethoden wie Gehirnscanner und Eye-tracker sind immens. Wir können Gehirnaktivitäten darstellen, Blicke der Konsumenten aufzeichnen, Bedürfnisse erkennen, Verhaltensmuster erklären usw. usf. Aber warum gibt es auf dem Markt trotzdem Gewinner und Verlierer? Weil nicht jeder gewinnen kann? Möglich. Wahrscheinlicher ist, dass wir in der Konsumentenforschung weniger Wissen als wir zu wissen glauben. Mit den bildgebenden Verfahren können wir lediglich darstellen, was passiert, wenn mir einem positiven Reiz ausgesetzt sind. Wir haben aber noch nicht herausgefunden, wie wir bestimmte Gehirnregionen gezielt aktivieren können, die zum Kauf anregen.

Denken wir mal an ein Produkt, von dem wir völlig überzeugt sind (Apple, Mercedes, Malboro). Würden wir es kaufen? Aber natürlich! Tun wir es? Die Frage ist schon schwieriger zu beantworten. Ob wir ein Produkt kaufen oder nicht, hängt von einer Fülle von Faktoren ab. Oftmals sind es eben nicht nur intrinsisch motivierte Verhaltensweisen. Ich würde sogar so weit gehen, dass interne Faktoren bei der Beantwortung der Frage "kann ich den Kauf in Betracht ziehen oder schaue ich mich nach Alternativen um" eine wichtige Rolle spielen. Externe Faktoren, wie der Preis, Verfügbarkeit und soziale Bedingungen, regen letztendlich zum Handeln an. Natürlich kann man argumentieren, dass die intrinsische Motivation nicht stark genug ist, wenn extrinsische Faktoren ein Verhalten zur Bedürfnisbefriedigung verhindern. Aber genau dieses Dilemma beschreiben wir als Verhaltenslücke.

Wir Menschen sind eben keine rationalen Wesen, die Kaufentscheidungen immer logisch begründen können. Möglicherweise ist unsere Entscheidung - mögen sie noch so trivial sein - an wichtigen Zielen geknüpft, die wir uns in unserem Leben gesetzt haben und scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

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